Zur Vorbereitung der Blasenspiegelung wird der Patient auf einem speziellen Untersuchungstisch in eine sogenannte Steinschnittlagerung gebracht: die Position ist ähnlich der bei einer gynäkologischen Untersuchung, die Beine sind gespreizt und werden hochgelagert, die Hüften sind gebeugt und die untere Körperhälfte ist mit sterilen Tüchern abgedeckt.
Der genitale Bereich wird zur Verhinderung von Verunreinigungen und bakteriellen Infektionen gereinigt und desinfiziert (steriles Abwaschen von Penis bzw. Schamlippen, Schamhaaren, Oberschenkeln).
Eine Vollnarkose erfolgt meist nur bei Kindern und bei jungen Männern mit enger Harnröhre. Da die Harnröhre bei der Frau (3 bis 4 cm) kürzer ist als beim Mann (25 bis 30 cm), ist für Männer die Untersuchung schmerzhafter. Meist jedoch genügt eine örtliche Betäubung der Harnröhrenschleimhaut, die zusammen mit einem Gleitmittel eingebracht wird.
Vorgehen beim Mann: Nach dieser Vorbereitung wird eine Penisklemme angebracht, um das Herausfließen des betäubenden Gleitmittels, das zur Entfaltung seiner Wirkung einige Minuten benötigt, zu verhindern. Über die gestreckte Harnröhre wird das Instrument eingeführt, während kontinuierlich steriles Spülwasser zufließt. Die Beschaffenheit der Harnröhren-Schleimhaut kann so beurteilt werden.
Wenn das Zystoskop in der Blase angelangt ist, wird die Optik so angepaßt, dass ein Rundumblick möglich ist und der untersuchende Arzt den Zustand der Blase in allen ihren Bereichen beurteilen kann. Das eingeleitete Spülwasser sorgt einerseits dafür, dass die Blase ausgedehnt und damit in allen Bereichen einsehbar ist, andererseits kann damit eine die Untersuchung behindernde Trübung durch Eiter oder Blut ausgespült werden. Als zusätzliche Maßnahme kann der Arzt während der Untersuchung die Bauchdecke eindrücken, um die Blasenvorderwand besser sichtbar zu machen. Auch kann es nötig sein, dass der Kopf oder das Becken des Patienten verlagert werden müssen, um die Untersuchung zu erleichtern.
Aufgrund der langen Harnröhre des Mannes wird heute meist eine Zystoskopie mit flexiblem Instrumentenschaft durchgeführt. Nach Entleerung der Blase wird der Patient bei normaler Rückenlage untersucht. Dies ist angenehmer für den Patienten, überdies führt die flexible Zystoskopie zu weit weniger Beschwerden nach Abschluss der Untersuchung. Die starre Untersuchungsmethode führt hingegen dann zu besseren Ergebnissen, wenn Spülungen und Absaugen des Blaseninhalts erforderlich sind.
Quelle:
Untersuchungen: Blasenspiegelung (Zystoskopie) | Apotheken Umschau